Die BürgerSolarBeratung ist ein Baustein der Solaroffensive der Stadt Karlsruhe und wurde durch den Wattbewerb und den Verein MetropolSolar im Jahr 2021 initiiert. Finanziert wurde die Ausbildung der BürgerSolarberater*innen über das Karlsruher Klimaschutzkonzept.
Dieses Pilotprojekt soll PV-Ausbau in Karlsruhe beschleunigen und die Fachbetriebe entlasten. Die Stadt Karlsruhe hat als eine von drei Kommunen bundesweit an der Pilotphase zur Ausbildung von BürgerSolarBerater*innen (BSB) teilgenommen. Bei der BürgerSolarBeratung wurden Karlsruher Bürger*innen von erfahrenen Fachleuten des Vereins MetropolSolar und der KEK geschult. Die KEK begleitete das Pilotprojekt, für das sich 20 engagierte Karlsruher*innen angemeldet hatten.
Karlsruhes Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach: „Viele Karlsruher und Karlsruherinnen haben Interesse an einer Solaranlage auf dem eigenen Dach, scheuen aber den damit verbundenen organisatorischen Aufwand. Ich bin mir sicher, dass das Konzept der BürgerSolarBeratung auch in Karlsruhe positive Impulse für den Photovoltaik-Ausbau bringt.“
Die Ehrenamtlichen begleiten interessierte Bürger*innen Schritt für Schritt auf dem Weg zur eigenen Solaranlage und ergänzen das bestehende Angebot der Karlsruher Klima- und Energieagentur (KEK).
Denn geeignete Dächer gibt es in Karlsruhe genug und auch die Nachfrage nach PV-Anlagen stieg zuletzt wieder an. Nadelöhr sind zurzeit oft die Handwerksbetriebe, die teilweise über Monate ausgebucht sind. Die BürgerSolarBeratung kann die Fachbetriebe bei der Erstberatung entlasten. „Denn mit Unterstützung der BürgerSolarBerater*innen haben Interessierte bereits ihre ersten Hausaufgaben gemacht, bevor sie bei den Handwerksbetrieben Angebote einholen“, sagt Dirk Vogeley, Geschäftsführer der KEK. „So haben die Betriebe mehr Zeit für Planung und Bau der Anlagen.“
Eine PV-Anlage ist ein langlebiges Wirtschaftsgut, sie kann durchaus 30 Jahre lang genutzt werden. Die Auslegung hängt von vielen Faktoren ab, Gebäude, Dachausrichtung, Anzahl der Bewohner, Anwesenheit und Verbrauchsverhalten, künftige Änderungen in der Familie, anstehende Haussanierungen, möglicher Einsatz einer Wärmepumpe oder die Anschaffung eines Elektroautos. Technische Machbarkeiten und praktische Nutzungsvorteile schaffen komplexe Sachverhalte. Dies offenbart sich den Interessenten meist erst während des Beratungsgesprächs. Der Zeitaufwand für die optimale Auslegung ist erheblich. Diese Zeit kann sich ein Solarteur in der Regel nicht dafür nehmen. Hierin liegt der besondere Wert einer Beratung durch die BSB. Eine auf die individuellen Bedürfnisse bestens abgestimmte PV-Anlage bei zufriedenen Nutzern ist die Grundmotivation der BSB-Berater.
Die fortschreitende technische Entwicklung macht PV-Anlagen immer leistungsfähiger und spezifisch kostengünstiger. Parallel dazu steigt der Preis des aus dem Netz bezogenen Stroms immer weiter an. Eine PV-Anlage rechnet sich nicht nur durch eine finanzielle Rendite sondern auch durch eine ökologische Rendite in Form vermiedener Zukunftsschäden.